© Hanna Kalwas
Über den Main hinweg
Über den Main hinweg hat man einen Blick ins Mainviertel und hinauf auf die Marienfeste. Das Bild von der
Marienfeste habe ich übrigens von der Sonnenterasse des Alten Kranen geschossen.
Im Mainviertel wohnten früher Fischer und Schiffer. Von dort führt ein
Spazierweg mit unglaublichem Blick über die rechtsmainische Stadt.
Diesen Weg sind wir allerdings nicht gegangen. Das hätte mein Mann
nicht geschafft. Diese Informationen habe ich aus einem Prospekt
entnommen.
Die Festung Marienberg ist der am längsten besiedelte Ort Würzburgs:
Dort lebten schon vor über 3000 Jahren Menschen.
Vielleicht war es schon der Heilige Kilian, der auf der Höhe mit dem
Bau der über 1300 Jahre alten Marienkirche begann. Ab etwa 1200
wurde der Berg dann von Fürstbischöfen immer weiter befestigt und
entwickelte sich von einer Burg schließlich zur barocken Reichsfestung.
Seit die Fürstbischöfe ab 1720 die neue Residenz in der Stadt erbauten,
wurde die Festung bis nach dem 1. Weltkrieg nur noch militärisch
genutzt.
Auf der Festung gibt es neben den Bauwerken auch zwei Museen:
Während das Mainfränkische Museum neben der weltgrößten Sammlung der Plastiken Tilmann
Riemenschneiders alles zeigt, was sonst über die Jahrhunderte für die Würzburger Gegend geschaffen wurde,
präsentiert das Fürstenbaumuseum die früheren Wohnräume der Fürstbischöfe und die Stadtgeschichte.
Burkarder Kirche (St. Burkard)
Außerdem sieht man über den Main hinweg die Burkarder Kirche, deren Anfänge auf das 11. Jhdt.
zurückgehen. Benannt wurde sie nach ihrem Patron, dem heiligen Burkard, der 742 von Bonifatius zum ersten
Würzburger Bischof geweiht wurde. Damit ist das nach dem würzburger Bischof, dem heiligen Burghard,
benannte Gotteshaus, das älteste Gebäude hier unten in der Stadt. Die Kirche besitzt heute noch ihre reiche,
über viele Jahrhunderte gewachsene Inneneinrichtung.
Auf halber Höhe des Nikolausberges schmiegt sich die Wallfahrtskirche Käppele an den Hang. Das populäre,
von Balthasar Neumann entworfene Marienheiligtum besitzt eine prachtvolle Rokoko-Ausstattung und ist vom
Tal aus nur über einen mehr als 250 Stufen zählenden Kreuzweg zu erreichen. An dieser Via Dolorosa wird an
14 Stationen mit Lebensgroßen Statuen der Leidensweg Christi dargestellt.
Rathaus
Direkt an der östlichen Rampe der alten Mainbrücke ragt das Würzburger Rathaus in den Himmel. Nur, dass es
keiner in Würzburg so nennt. Die Würzburger nennen das Gebäude mit seinem markanten Geschlechterturm
noch immer nach dem Bewohner des 12 Jahrhunderts, dem Grafen Eckert. Ursprünglich im Besitz des
Bischoffs, kam der Bau Anfang des 14. Jahrhunderts an die Stadt, die darin ihr Rathaus einrichtete.
Vier-Röhren-Brunnen
Vor dem Grafen Eckert steht der schönste der Würzburger Brunnen, der Vier-Röhren-Brunnen. Seine
Wasserleitung geht auf Balthasar Neumann zurück, der Aufbau mit seinen prächtigen Figuren stammt jedoch
von Hofbildhauer Peter Wagner. Er schuf 1765 die sinnbildlichen Darstellungen der Stärke, der Klugheit, der
Gerechtigkeit und der Mäßigung auf den Ecken des Brunnens sowie Franken auf der Spitze des Obelisken. Wir
wollten schon eine Münze hineinwerfen, fragten aber zunächst einen Würzburger Ureinwohner, ob dies denn
irgendeine Bewandnis habe. Nein, war die Antwort. Anders als in anderen Städten mit traditionellen Brunnen
gibt es in Würzburg keine Legende über Heilung, Liebe oder Glück für denjenigen, der Geld in den Brunnen
wirft. In Würzburg sei es viel mehr Tradition, dass man das Geld, das man hineingeworfen hätte, stattdessen im
nahegelegenen Ratskeller in einen Schluck Wein investiert.
Domstraße
Seit Anbeginn der Stadtentwicklung ist die auf die Kathedrale zuführende Domstraße die Hauptachse der Stadt.
Hier, wo sich diese breite frühere Marktstraße auf halber Höhe mit zwei schmäleren Gassen kreuzt, trafen die 4
ältesten Würzburger Viertel aufeinander.
Beherrscht wird die Domstraße von der großen, mächtig emporstrebenden Hauptfassade des Domes. In den hier
stehenden Westtürmen des Domes hängt mit insgesamt 20 Glocken das größte Geläute, das eine deutsche
Kirche besitzt. In seinem Inneren, das durch seine 1000 - Jährige Geschichte geprägt ist, steht die schier endlose
Reihe an Grabmälern der Würzburger Bischöfe, darunter berühmte Arbeiten des spätgotischen Bildhauers
Tilman Riemenschneider.
Täglich zum 12-Uhr-Läuten bietet der Dombesucherdienst nach der mittäglichen Meditation eine Domführung
für Einzelgäste an.
Der Kiliansplatz ist nach dem Apostel und Missionar (St.) Kilian benannt. Er bekehrte im 7. Jahrhundert die
Franken zum Christentum. Der Würzburger Dom ist ebenfalls nach ihm benannt. Der Bau stammt aus dem 11.
Jahrhundert. Er ist die viertgrößte deutsche Kathedrale aus der Zeit der Romanik. Angebaut an den Dom
befindet sich die Schönbornkapelle von Balthasar Neumann.
Kürschnerhof
Kürschnerhof: Die prachtvolle rotsandsteinerne Fassade des Neumünster Stifts dominiert diesen. Sie gilt als
eine der besten Schöpfungen des Barock in Süddeutschland. Über dem Grab des heiligen Kilian entstand im 12.
und 13. Jahrhundert eine romanische Basilika, die bis heute die Wallfahrer anzieht. Ihr Inneres wurde
zusammen mit der Front am Anfang des 18. Jahrhundert barockisiert.
Marktplatz, Kapelle und Falkenhaus
Bis zum Progrom des Jahres 1349 befand sich an der Stelle des heutigen Marktplatzes das jüdische Ghetto.
Heute sind hier die Marienkapelle und das Falkenhaus, eine optisch reizvolle Nachbarschaft eingegangen - steht
doch eine spätgotische Hallenkirche neben einem Bürgerhaus mit Rokokofassade.
Die doch recht große Kapelle, die Würzburger Bürger anstelle der zerstörten Synagoge erbauten, besitzt reichen
Figurenschmuck aus der Hand des Tilmann Riemenschneiders. In allen Pfeilern sieht man Apostel stehen, und
das Marktportal schmücken mit den Statuen von Adam und Eva seine frühesten Arbeiten.
Das reich verzierte Falkenhaus war früher ein vornehmer Gasthof und beherbergt heute die Würzburger
Stadtbücherei und die Touristik-Information.
Blick auf die Marienfeste